31.01. – 18h: SABINE MAIER KOPPELT SICH AUS – SPECIAL SCREENING ZUM 30. JUBILÄUM
Hier gibts Tickets SABINE MAIER KOPPELT SICH AUS im City Kino Wedding:
Zum dreißigsten Jahrestag digitalisiert:
Ein energiEC!rash Film aus dem Jahr 1995
SABINE MAIER KOPPELT SICH AUS (Deutschland, 1995, 138 min, Farbe)
Berlin Mitte der Neunziger Jahre.
Kerstin studiert Germanistik und Soziologie. Schon im zehnten Semester, trotzdem kennt sie niemanden an der Uni, mit dem sie das angeblich so verheißungsvolle Berliner Nachtleben teilen kann. Packt stattdessen in ihrer Einzimmerwohnung Care-Pakete von ihrer Mutter aus Heidelberg aus.
Sonja will Schauspielerin werden und trampt zu den Eignungsprüfungen der staatlichen Schulen. Trainiert mit der Laienspielgruppe von Wojtek in dessen Studio die Grotowski-Methode – zusammen mit Clemens, der in der ‚Geisterhaus‘-Inszenierung den Esteban geben soll. Und nicht weiß, ob er’s schafft, an Jeremy Irons ranzureichen: Was genau soll das sein, so ein echter, feuriger Kerl?
Das weiß auch Helli nicht, Wojteks Lichttechniker. Nur, dass er Wolfgang immer noch liebt – und der sich aber nicht zu ihm bekennen will. Wolfgang will dem Puls der Zeit folgen, da gibt es doch so viele Möglichkeiten! Zumal in seinem Job als Moderator des verrückten Hauptstadtsenders Superdrive mit den Finger fest an den Reglern…
‚Sabine Maier koppelt sich aus’ ist eine Collage, ein Episodenfilm, geschrieben und inszeniert auf der Grundlage einer Fragebogen-Aktion, mit der das Künstler*innenkollektiv energiEC!rash 1993 das Lebensgefühl der eigenen Generation aufspüren und ausdrücken wollte.
Wie sollen wir leben? Was wird von uns erwartet? Sind unsere Wünsche unsere eigenen, welche Rolle spielen die Medien – Songs, Werbetexte, Kinofilme – und welche die Vergangenheit? Woraus konkret besteht eigentlich dieser Zeitgeist, den es zu bedienen und gleichzeitig zu beschwören gilt?
Der Film ist eine No-Budget-Produktion der Bersarinstudios für beschleunigte Sinnfindung, gedreht auf abgelaufenem 16mm-Material, gespielt von Freund*innen und Familienmitgliedern, entstanden außerhalb der üblichen künstlerischen Ausbildungszusammenhänge.
Er feierte im März 1995 Premiere, fand in Filmkritiker und Regisseur Carl Andersen einen alternativen Verleiher und wurde in diversen Programmkinos gezeigt.
Anlässlich des dreißigsten Jahrestages hat sich das 1999 aufgelöste Kollektiv wieder zusammengefunden, das Werk digitalisieren lassen und freut sich, es am 31.1.2026 im Citykino Wedding den damals Beteiligten sowie der interessierten Öffentlichkeit erneut vorzustellen.
‚SABINE MAIER KOPPELT SICH AUS – Vier Helden und eine Biene gegen den Rest der Neunziger: Nie zuvor hat Moral soviel Spaß gemacht!‘ (Werbeslogan von 1995)
https://www.nd-aktuell.de/artikel/572207.clemens-hat-zuviel-bukowski-gelesen.html
energiEC!rash:
1993 gegründete Aktionsgruppe wider die Vereinsamung, Entfremdung und erneute Institutionalisierung von Schulabgänger*innen (Selbstbeschreibung 1995).
Bestehend aus Sebastian Bark, Fanni Halmburger, Ilia Papatheodorou, Anke Stelling und Antje Wenningmann.
1993 – Total Body Reaction (8mm-Kurzfilm)
1994 – The Legend Lives On (Dia-Show)
1995 – Sabine Maier koppelt sich aus (16mm-Langfilm)
1995 – Hot Stuff (8mm-Tanzfilm)
1995 – Analyse 1.1/68 (Video-Kurzfilm)
1996 – Road Of Revelation (Video-Kurzfilm)
1998 – Rettet mein Zuhause (interaktive Fotoausstellung)